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ELFE II - Untertests:


Wortverständnistest

Wortverständnistest

Beim Wortverständnistest muss zu einem Bild aus vier schriftlich dargebotenen Wörtern das passende ausgewählt werden. Die Wörter sind so gewählt, dass die Alternativen sich graphemisch und phonemisch ähneln. Alle Alternativen weisen zudem die gleiche Anzahl an Silben auf.






Satzverständnistest

Satzverständnistest

Beim Satzverständnistest werden Sätze dargeboten, bei denen an einer bestimmten Stelle ein passendes Wort aus fünf dargebotenen Alternativen ausgewählt und in den Satz eingefügt werden soll. Die Sätze unterscheiden sich nach Länge und Komplexität. Alle Alternativen einer Aufgabe verwenden stets die gleiche Wortart, nämlich entweder Substantive, Adjektive, Verben, Präpositionen oder Konjunktionen. Die beiden zuletzt genannten Wortarten treten vor allem bei Aufgaben mit höherer Schwierigkeit auf.





Textverständnistest

Beim Textverständnistest werden kleine Texte mit einer oder mehreren zugehörigen Fragen dargeboten. TextverständnistestEine Aufgabe besteht jeweils aus einer Frage und vier zugehörigen Antwortalternativen, aus denen die passende ausgewählt werden muss. Für die Konstruktion dieses Untertests zogen wir ein dreidimensionales Rahmenmodell zur Aufgabenerstellung heran, welches die drei Faktoren Kohärenz (lokal vs. global), Information (wörtlich vs. sinngemäß) und Genre (Sachtext vs. Erzähltext) umfasst (siehe Abb. 5.1). Der Text jeder Aufgabe stellt also entweder einen Sach- oder einen Erzähltext dar, er erfordert wörtliche oder sinngemäße Informationsentnahme und schließlich muss Kohärenz entweder nur zwischen benachbarten Sätzen (also lokal) oder über mehrere Sätze hinweg (also global) hergestellt werden.


Schwellenmessung der Worterkennung

Der Untertest zur Schwellenmessung der Worterkennung kann nur in der Computerform durchgeführt werden, da hierfür die millisekundengenaue Präsentation von Wörtern notwendig ist. Er weicht in seinem adaptiven Aufbau stark von herkömmlichen psychometrischen Testverfahren ab.

In die Bearbeitungsdauer der Aufgaben aus Wort-, Satz- und Textverständnistest geht immer neben der reinen Lesezeit auch die Zeit ein, die die Kinder benötigen, um die richtige Auswahlalternative zu markieren (d. h. anzustreichen bei der Papierform und anzuklicken bei der Computerform). Dies dauert bei manchen Kindern länger und bei anderen kürzer. Die reine Lesezeit kann also im Prinzip durch die Art der Testvorgabe gar nicht erfasst werden. Es könnte sogar sein, dass bei Kindern mit feinmotorischen Schwierigkeiten die Leseleistungen durch eine erhöhte Dauer des Markierens bedeutsam unterschätzt werden. Dies trifft vor allem für den Wortverständnistest zu, da hier die Zeit, die zum Markieren benötigt wird, im Einzelfall einen relevanten Anteil der gesamten Bearbeitungsdauer einer Aufgabe darstellen kann.

Die gesamte Bearbeitungszeit einer Aufgabe (inkl. Markierungszeit) spielt bei Schwellenmessungder Schwellenmessung der Worterkennung keine Rolle. Stattdessen wird versucht, die Lesezeit darüber zu erfassen, dass ein Wort nur für eine bestimmte Zeit auf dem Bildschirm dargeboten wird. Dabei wird angenommen, dass die Lesezeit kürzer oder höchstens genauso lang wie die Darbietungszeit war, wenn das Kind es schafft, das Wort richtig in eine passende Kategorie einzuordnen. Es stehen hierfür die drei Kategorien Pflanze, Tier und Gegenstand zur Verfügung. Wie lange das Kind nach dem Lesen des Wortes für die Markierung der richtigen Alternative benötigt, spielt keine Rolle. Die Schwellenmessung umgeht also die "Verfälschung" der Testergebnisse, die durch die Miterfassung der Markierungsdauer bei den anderen Untertests bedingt wird.

Der Test startet mit klassenstufenspezifischen Darbietungszeiten, die so gewählt wurden, dass jeweils etwa 70 % aller Probanden einer Klassenstufe die ersten drei Wörter richtig kategorisieren können. Nach jeweils drei dargebotenen Wörtern wird die Darbietungszeit leistungsspezifisch angepasst, also je nach Anzahl der Fehler verkürzt oder verlängert. So pendelt sich im Verlauf des Test diejenige Darbietungszeit ein, die zum Lesen eines Wortes höchstens benötigt wird. Ab Mitte der vierten Klasse ist das Wortlesen bei ca. 90 % aller Kinder automatisiert, sodass ein Wort in weniger als 200 ms gelesen werden kann.



Leseverständnis
Auswertung